Die Geschichte der Aromatherapie

Die Geschichte der Aromatherapie ist untrennbar mit der Geschichte der gesamten Pflanzenheilkunde verbunden. Wenn auch die Kenntnis und Verwertung von ätherischen Ölen erst in relativ junger Zeit gelungen ist, so ist deren Bedeutung wohl schon der Wahrnehmung der ältesten Völker nicht entgangen.

Die ältesten Zeugnisse sind die in der Sanskritliteratur der Indeer übernommenen Schriften der Ayurvedas, des Charaka und Sasruta.

Das Volk, über dessen Lebensart und Gewohnheiten wir die früheste sichere Auskunft besitzen, sind die Ägypter. Sie kannten bereits die Destillation des Weines und des Cedernharzes. Sie waren in vielen Fällen Lehrmeister der Griechen, die jedoch nur mehr das übernommene Wissen aufzeichneten, ordneten, aber keine neuen Experimente durchführten.

Die Ägypter waren Meister im Gebrauch von ätherischen Ölen und anderen Aromen, die sie beim Mumifizieren anwandten. Geschichtliches Schriftgut beschreibt einen der Entdecker der "Pharaonischen" Medizin, nämlich den Architekten Imhotep, der der Großvisier des Königs Djoser (2780 - 2720 v. Chr.) war. Imhotep bekommt oft Anerkennung dafür, dass er den Gebrauch von Ölen, Kräutern und aromatischen Pflanzen für medizinische Zwecke eingeführt haben soll.

Aus der Zeit der Seuchen wie Pest, Cholera oder Pocken gibt es folgendes überlieferte Rezept zur Vorbeugung:

Man forme aus den Harzen Kaudanum, Styrax, Gummi arabicum und Tragant eine Kugel, und mische darunter die ätherischen Öle der Rose, der Nelke, des Muskats, des Lavendels und trage diese Kugel immer bei sich. Vor allen Dingen halte man sie sich häufig vor Nase und Mund.

Wie viele Menschen den Düften damals ihr Üerleben verdankten, weiß man natürlich nicht. Aber die moderne Forschung hat inzwischen die antiseptische Wirkung fast aller ätherischen Öle nachgewiesen.

Hier nur ein Beispiel:
Unter Laborbedingungen tötet eine im Verhältnis 1:6000 verdünnte Nelkenessenz das Tuberkelbazillus (Ein Tuberkel ist in der Medizin und der Anatomie ein kleiner Höcker bzw. eine knotige Schwellung auf der Körperoberfläche. In der Pathologie werden knötchenförmige Gewebeveränderungen, so genannte Granulome, ebenfalls als Tuberkel bezeichnet, etwa beim Befund der Tuberkulose), eine Zimtessenz in einer Verdünnung von 1:3000 macht den Typhusbazillus unschädlich. Gleiche Wirkungen gegen Bakterien, Pilze und Vieren weisen auch zahlreiche andere ätherische Öle auf.